Armenien

Einer der ersten Waldorfkindergärten, die im Gebiet der ehemaligen Sowjetunion gegründet wurden, war der Kindergarten in Eriwan, Armenien. Das war im Jahr 1991. Zunächst fing die Arbeit sehr bescheiden an, als „experimentelle Gruppe“  in einem staatlichen Kindergarten. Es wurden Vorträge, Bastelkreise und  Wochenendseminare organsiert, das Interesse wuchs und  1994 zog der Kindergarten in ein anderes Gebäude und wurde selbständig.

Das Interesse an Waldorfpädagogik ist in den letzten Jahren stark gewachsen, heute betreut der Waldorfkindergarten 80 Kinder, er ist eine unabhängige, private Einrichtung, staatlich anerkannt und kann ohne Kompromisse Waldorfpädagogik praktizieren.

Was wie eine Erfolgsstory aussieht, war und ist aber nur unter aller größten Anstrengungen möglich: Der Kindergarten muss sich ausschließlich über Elternbeiträge und Spenden finanzieren, er hat kein eigenes Gebäude und musste oft umziehen. Es besteht ein akuter Platzmangel, da zur Zeit nur zwei Spielräume und zwei Schlafzimmer  zur Verfügung stehen, das bedeutet, dass in jeder Gruppe 35- 40 Kinder sind, die von jeweils drei Erzieherinnen betreut werden. Öffnungszeiten: 8h30 bis 18h30.

Die Waldorferzieher vor Ort sind sich im Klaren, dass diese angespannte Situation verbessert werden muss. Sie hoffen, durch verstärkte Anstrengung auf zwei Gebieten der Waldorferziehung in Armenien  eine größere Wirkung zu verschaffen:

  • Der Platzmangel muss behoben werden und eine dauerhafte Bleibe gefunden werden. Die Spendensuche für den Kauf einer Immobilie läuft auf Hochtouren.
  • Der Erziehermangel muss durch Einrichtung von Fortbildungskursen und/ oder durch Kooperation mit anderen Ländern gelöst werden. Keine leichte Aufgabe, wenn man bedenkt, dass die Waldorfseminare in Moskau über 2000km und  in Odessa 1700km entfernt sind.

Mentoring und Beratung des Kindergartens wird von der IASWECE unterstützt und soll dazu beitragen, Wege in die Zukunft zu finden. Zweckgebundene Spenden für dieses Projekt sind herzlich willkommen.

Olga Saroyan und Ani Barsegyan, Waldorferzieherinnen in Eriwan und Regina Hoeck, Überlingen, Projektbegleiterin