Kirgisistan

In Kigisistan gibt es 7 Kindergärten, davon 4 in der Hauptstadt Bishkek, die nach der Waldorfpädagogik arbeiten oder sich an ihr orientieren. Die Erzieherinnen sind nur zum Teil in der Waldorfpädagogik ausgebildet. Ein Problem ist der häufige Wechsel der Erzieherinnen. Neu sind zwei Initiativen, die eine Waldorfschule gründen wollen, eine in der Hauptstadt, eine auf dem Land.

Ein Blick zurück. Die Waldorfpädagogik kam nach Kirgisistan durch die heilpädagogische Einrichtung „Nadjeschda“ (Hoffnung), die vor 25 Jahren gegründet wurde. Ihre intensive Arbeit strahlte aus, sodass ehemalige Mitarbeiterinnen die ersten Waldorfkindergärten gründeten. Eine weitere Verbreitung erfährt die Waldorfpädagogik seit vielen Jahren durch das öffentliche, jährlich stattfindende „Zentralasiatische Waldorfseminar“, in dem Pädagogen aus Kyrgyzstan, Kasachstan, Tadschikistan, Russland und Deutschland zusammenarbeiten, sowie durch die Ausbildungskurse. Durch die Absolventinnen dieser Kurse finden sich heute in manchen städtischen und privaten Kindergärten Elemente der Waldorfpädagogik.

Ausbildung. Es besteht großes Interesse an einer Ausbildung in Waldorfpädagogik für Kindergarten und Schule, sodass im Januar 2016 der dritte Kurs mit 45 Teilnehmerinnen aus Kyrgyzstan und Kasachstan begonnen wurde. Dieser Kurs wird vom Bildungsministerium des Landes unterstützt und findet in einer der Universitäten von Bishkek statt. Er wird, wie die beiden vorigen, durch IASEWECE gefördert. Der Kurs geht über drei Jahre mit insgesamt zehn Blockwochen, Präsentationen und einer Abschlussarbeit. Im 3. Jahr werden die Teilnehmerinnen in ihrem Kindergarten besucht. Verantwortlich für den Kurs sind Dozenten aus Kigsistan, Russland und Deutschland.

Problem. Ein Problem ist, dass es keinen Ausbildungskindergarten gibt und daher kaum eine Erzieherin gesehen und erlebt hat, wie ein Waldorfkindergarten real ablaufen und aussehen kann.

Wolfgang-M.Auer (Witten/Germany), Waldorflehrer, Dozent in der Erzieher- und Lehrerausbildung;