Neuseeland

In Neuseeland (=Aotearoa in der Sprache der Eingeborenen) gibt es 25 Waldorfkindergärten, 7 Kindertagestätten und eine größere Anzahl von Eltern-Kind Gruppen. Außerdem gibt es 10 Waldorfschulen, fünf davon haben eine Oberstufe.

Alle diese Einrichtungen sowie drei heilpädagogische Heime für Erwachsene und Kinder sind Mitglied in der „Federation of Rudolf Steiner/Waldorf Schools in New Zealand“.  Der gesamte Bereich der Vorschulerziehung fällt in Neuseeland in die Zuständigkeit des Erziehungsministeriums.  Dies bedeutet einerseits, dass die Einrichtungen vom Staat finanziert werden und es möglich ist, dass alle Eltern bei Interesse ihre Kinder in Waldorfeinrichtungen schicken können, andererseits, dass  staatliche Auflagen berücksichtigt werden müssen.

Ein Blick zurück. Anthroposophie kam durch europäische Siedler schon Anfang des 20. Jahrhunderts nach Neuseeland, schon kurz nachdem Rudolf Steiner seine Vortragstätigkeit in Europa begonnen hatte. Die Anthroposophische Gesellschaft wurde 1933 gegründet und die erste Waldorfschule 1950 in Hastings/ North Island.

 
Ausbildung.  Das „Taruna College“, ein anthroposophisches Ausbildungszentrum, in dem man außer Pädagogik auch bio-dynamische Landwirtschaft, Kunst und Kunsttherapie studieren kann, wurde 1982 gegründet. Hier kann man eine dreijährige, berufsbegleitende Ausbildung zum Waldorferzieher absolvieren, die von der „Federation“ gemeinsam mit dem Taruna College organisiert wird.  Außerdem bietet die „Auckland University of Technology“ einen Bachelor Studiengang zum Waldorferzieher an sowie Fortbildungsmodule in Waldorfpädgogik.

Aktuelle Anliegen. Es hat einige Zeit gedauert, bis sich die Waldorf- und Steinerschulen  für die Kultur der Eingeborenen geöffnet haben. Heute wird das Kulturgut der Maoritanga aber in dem Waldorflehrplan berücksichtigt. – Einrichtungen für Kleinkinderziehung sind in Neuseeland in rasanter Entwicklung, es gibt aber noch keine spezifische Steiner/Waldorf Ausbildung für die Arbeit mit dem Kind von der Geburt bis drei. Auch in der traditionellen Pädagogik gibt es wenig Verständnis für das kleine Kind.

Bekanntlich liegt Neuseeland geographisch sehr isoliert. Obwohl die Waldorfpädagogik hier schon seit über 60 präsent ist, ist es daher nicht einfach für uns, die Verbindung mit Waldorfpädagogen aus anderen Ländern aufrecht zu halten und am internationalen Gedanken und Erfahrungsaustausch teilzunehmen.

Kathy MacFarlane ist Waldorferzieherin in Auckland und Dozentin in den Waldorfausbildungen in Neuseeland und China. Sie ist Mitglied im IASWECE Council.

Interneteseite der Waldorfvereinigung in Neuseeland