Ostafrika

Im Jahre 1990 nahm die erste Waldorfschule in Nairobi, Kenia, die Arbeit auf. Seither hat sich die Waldorfpädagogik in den drei Ländern der Ostafrikanischen Gemeinschaft, Kenia, Tansania und Uganda, ausgebreitet.

Die Waldorfkindergartenerziehung ist in der ganzen Zeit gewachsen bis jetzt, wo es vier gut gehende Kindergärten und eine große Anzahl von Initiativen in den drei Ländern gibt. Bei der Tagung erhielten die ersten 13 Kindergärtnerinnen ihre Diplome, ein sehr bedeutender Moment im Leben dieser Erzieherinnen. Weitere 21 Kindergärtnerinnen, die ihre Ausbildungsmodule erfüllt haben, warten dringend darauf, in ihren Kindergartengruppen begleitet zu werden, eine Aufgabe, die dringender Aufmerksamkeit bedarf. Darauf kommen weitere 28 Kindergärtnerinnen, die sich derzeit in der Ausbildung befinden, und die Anzahl steigt stetig an.

Ausbildung. Die Kindergärtnerinnenausbildung ist Teil eines größeren Programms, bei dem auch Unterstufenlehrer für die ostafrikanischen Schulen ausgebildet werden. Ann Sharfman (Kindergarten) und Peter van Alphen (Unterstufe) aus Kapstadt, Südafrika, haben viele Jahre lang diese Ausbildung an der Rudolf Steiner Schule in Nairobi durchgeführt. Ziel war es, ein gutes Fundament für die ostafrikanische Waldorferziehung zu schaffen, indem die ostafrikanischen Erzieher mit einem fortlaufenden Entwicklungsprogramm versorgt werden. In der Vergangenheit waren die Schulen sehr abhängig von Lehrern aus Europa und anderswo. Nachteilig war, dass die meisten nur kurz bleiben konnten und ihr Einsatz nicht durchgetragen werden konnte.

Die Ausbildungsarbeit war eine Quelle reicher und tiefer Erfahrungen, sowohl für die Studenten als auch für die Ausbilder. Ostafrikanische Persönlichkeiten finden in der Waldorfpädagogik einen tiefen Widerhall mit sich selbst, mit ihrer Kultur und vor allem ihrer Umgebung. Dem Studium der Prinzipien der Waldorferziehung folgen intensive Gespräche der Studenten und unweigerlich folgen eine Unmenge von Fragen und ein weiterer Austausch.  Das zeigt, wie wirklich universal die Prinzipien der Waldorfpädagogik sind und wie fähig sie sind, Menschen aus den verschiedensten Teilen der Welt zu berühren, so dass jeder seinen eigenen Weg findet, sie im Dienst an der Pflege der Kinder zum Ausdruck zu bringen. Wie oben erwähnt, kommt mit der wachsenden Zahl der sich in der Ausbildung befindlichen Kindergärtnerinnen ein steigendes Bedürfnis nach Begleitung, um sie zu führen, das anzuwenden, was sie während der Ausbildung erworben haben. Anleitende und begleitende Lehrer im Klassenraum sind ein wesentlicher Teil des Ausbildungsverfahrens.


Es gibt drei anerkannte Schulen mit Kindergärten in Ostafrika, das ist eine Unterstützung für die vielen Initiativen, deren Erzieher in der Ausbildung sind und sich darum bemühen, Waldorfschulen aufzubauen. Zuerst wurde die Mbagathi Rudolf Steiner Schule in Nairobi gegründet. Diese Schule sorgt für ärmere Kinder, die in der Nähe der Schule leben, auf den Massai -Ebenen und in der nahen Stadt Rongai. Die meisten dieser Kinder werden unterstützt durch Paten aus vielen unterschiedlichen Teilen der Welt. Die Schule hat ein Internat, um Waisen und Kinder aus den Slums oder ländlichen Gegenden unterzubringen. In ihren Kindergärten und Spielgruppen sind zwei ausgebildete Kindergärtnerinnen und eine, die die 10 Module durchlaufen hat, aber auf eine Begleitung wartet, bevor sie anerkannt werden kann.

Die Waldorfschule in Nairobi unterhält sowohl ihren eigenen Kindergarten, als auch den Kileleshwa Kindergarten in einem anderen Vorort Nairobis. Diese Schule kümmert sich, ebenso wie die Hekima Waldorf Schule in Dar es Salam, um Familien aus dem Mittelstand.

Viele Erzieher aus Uganda haben die Ausbildung von Anfang an besucht, aber wegen verschiedener Schwierigkeiten haben sie nicht die Begleitung erhalten, die dem Abschluss der Module, die in Nairobi angeboten werden, folgt. Es wird gehofft, dass nach einem Besuch, um die Bedürfnisse der Situation jeder Schule festzustellen, das Begleitprogramm bald ausgeweitet werden kann um Uganda einzuschließen.

Eine kräftige lebensprühende Gemeinschaft ostafrikanischer Erzieherinnen entsteht, die eine befähigte und erfüllte Zukunft für die Pflege der Kinder verspricht. Letztendlich ist es der Wunsch jeder ostafrikanischen Erzieherin, der immer und immer wieder ausgedrückt wurde, diese Möglichkeit allen Kindern in ihren entsprechenden Ländern zu bringen.

Ann Sharfman, Waldorferzerzieherin und international tätige Dozentin