Es gibt 14 Kindergärten, die ordentliche Mitlieder in der „Steiner Kindergarten Vereinigung in Irland“ (ISKA) sind. Drei von ihnen sind an staatlich anerkannte Waldorfschulen angeschlossen. Viele der Kindergärten haben Kleinkindgruppen und/oder Eltern-Kind Gruppen. Zusätzlich zu den Kindergärten gibt es zwei offiziell anerkannte Eltern-Kind Gruppen.
ISKA ist eine staatlich unterstützte Vereinigung, die 1992 gegründet wurde, um Pädagogen und Eltern bei der Entwicklung der Waldorfkindergärten in Irland zu unterstützen. Heute kann man sagen, dass die Waldorfbewegung in Irland aus dem Jugendalter ins erste Erwachsenenalter übergegangen ist. Sie findet jetzt ihren eigenen Weg in der irischen Erziehungslandschaft, sie wächst und gewinnt an Reife.
In Irland wie in einigen anderen Ländern auch, hat man in Bezug auf die ersten sechs Lebensjahre in letzter Zeit einen pädagogischen Ansatz entwickelt, der mehr vom Kind ausgeht. In vielen Einrichtungen versucht man, oft in noch sehr unvollkommener Weise, das von den Kindern selbst initiierte Spiel mit einzubeziehen und führt das formale Lernen etwas später ein. Im Kontext dieser im öffentlichen Diskurs entwickelten Perspektiven kann die Steiner Pädagogik ihre reichen Erfahrungen einbringen und kann eine größere Rolle spielen.
Hand in Hand mit dieser Neuentdeckung der frühen Kindheit kommen die Vor- und Nachteile der öffentlichen Finanzierung und des Qualitäts-Managements. Öffentliche Gelder für neue Initiativen, gibt es nur wenn Erzieherinnen und Eltern den bürokratischen Aufwand erledigen. Viele Kindergärten mussten daher Menschen für Büroarbeit und Verwaltung anstellen. Qualitätskontrollen durch verschiedene Behörden und zwei Regelwerke, die sogenannten „Rahmenbedingungen für Qualität in der Erziehung von der Geburt bis sechs Jahren“, gehören zum Alltag der Erzieherinnen. Es erübrigt sich hinzuzufügen, dass dies eine zusätzliche Arbeitsbelastung für die Erziehrinnen darstellt, die ohnehin schon viele unbezahlte Überstunden leisten.
Hinzukommt, dass der Staat jetzt drei Waldorfschulen offizielle anerkennt und vollständig finanziert. Die Kindergärten an diesen Schulen werden von ISKA unterstützt. Einerseits ist dies ein wichtiger Schritt, anderseits erfordert es eine intensive Arbeit an den Lehrplänen.
Ausbildung. Die ISKA bietet eine Ausbildung in Waldorferziehung an, die von Ulrike Farnleitner betreut wird. Es handelt sich um eine Teilzeitausbildung, deren erstes Jahr eine Einführung in die Anthroposophie bietet und einen Schwerpunkt setzt auf ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung. Im zweiten und dritten Jahr können sich die Studentinnen und Studenten dann auf die Waldorferziehung in den ersten sieben Lebensjahren spezialisieren. In letzter Zeit ist das Interesse an der ISKA Ausbildung sowohl auf Landesebene als auch international gewachsen.
Sinead Duignan und Thérèse Perrot, Koordinatorinnen der „Steiner-Kindergarten Vereinigung in Irland“ (ISKA)
BLATHU newsletter January 2021
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