In Italien gibt es heute etwa dreißig Waldorfkindergärten, in denen insgesamt fast tausend Kinder betreut werden. Die meisten davon befinden sich im Norden des Landes, aber auch im Süden, z.B. in Rom und Palermo, gibt es Waldorfkindergärten.
Zusammenarbeit: Seit 1978 werden zwei Landestagungen veranstaltet, an denen heute über hundert Erzieherinnen teilnehmen. Dreimal im Jahr finden außerdem regionale Fortbildungen statt, sowie eine Woche im Sommer eine intensive seminaristische Arbeit an anthropologischen und pädagogischen Themen. Koordiniert werden die Zusammenarbeit und die Fortbildung der Waldorferzieherinnen von dem 1991 gegründeten Verein „Sole-Luna-Stelle“.
Ausbildung: Es gibt sechs Ausbildungszentren, die von der „Federazione Steiner Waldorf“ anerkannt sind. Die Kurse dauern zwei oder drei Jahre, je nach dem, wie die Ausbildung organisiert ist.
Kleinkindbetreuung. Spontan sind in den letzten Jahren einige Familien- und Kleinkindgruppen entstanden, bisher ist aber keine offizielle von der Vereinigung „Sole Luna Stella“ anerkannt. In vielen Kindergärten wird mit den Eltern die Kleinkinderziehung thematisiert. (Schwangerschaft, Stillen, Ernährung, Phasen der kindlichen Entwicklung). Für den Verein Sole-Lune-Stelle- ist die Kleinkinderziehung ein wichtiges Thema.
Ein Blick zurück. Der erste Waldorfkindergarten wurde 1946 von einer anthroposophischen Elterninitiative in Mailand gegründet. Dank vieler Vorträge und Tagungen über Waldorfpädagogik in Mailand, wurde die Waldorfpädagogik in den 70iger Jahren bekannter, was zu vielen Neugründungen in ganz italien führte.
Silvia Rizzoli, Waldorferzieherin in Bologna/Italien und IASWECE Councilmitglied