Israel

Über hundert Kindergartengruppen arbeiten in Israel gemäß den Ideen und Prinzipien der Waldorfpädagogik. Die Größe der Gruppen ist variabel, sie sind über das ganze Land verstreut. Die meisten sind in Städten zu finden, doch gibt es auch viele in ländlichen Gegenden. In den meisten Gruppen wird hebräisch gesprochen, in einigen  wenigen Arabisch und es gibt auch zweisprachige Gruppen. Die rechtliche Stellung der Kindergärten ist sehr unterschiedlich: Es gibt viele Gruppen in privater Trägerschaft, einige werden teilweise vom Staat unterstützt und andere sind vom Staat anerkannt und werden zu 100% durch die öffentliche Hand finanziert.

Außerdem gibt es über zwanzig Schulen in verschiedenen Entwicklungsstadien. Einige davon haben Parallelklassen und sechs Schulen haben eine Oberstufe. Die meisten sind staatlich anerkannt.

Zusammenarbeit. Es finden mindestens zwei Tagungen für Waldorferzieherinnen und -Erzieher pro Jahr statt.

Ein Blick zurück: Der erste Kindergarten hat 1985 seine Arbeit begonnen, viele andere wurden unmittelbar danach gegründet. 1989 wurde eine erste Klasse in einer Waldorfschule aufgemacht. Die erste Oberstufenklasse folgte im Jahr 1997. Das Wachstum der Waldorfbewegung in Israel ist ziemlich dynamisch.


Geburt bis drei. Es gibt viele Gruppen, die gute pädagogische Standards haben. Aber da fast alle privat betrieben werden, ist die Situation sehr fluktuierend. In der Waldorferzieherausbildung wird auch die Arbeit mit dem Kleinkind berücksichtigt, aber es gibt noch viel zu tun: wir brauchen spezifische Kurse, um auf die Arbeit mit dem Kleinkind vorzubereiten, in den Ausbildungen müsste mehr Gewicht auf diese Altersgruppe gelegt werden, Fortbildungen müssten organsiert werden.

Ausbildung. Es gibt mehrere Ausbildungskurse für Steiner/Waldorfpädagogik im ganzen Land. Es handelt sich ausschließlich um berufsbegleitende Ausbildungen. Es gibt nur einen Kurs, der speziell eine Ausbildung für Erzieherinnen und Erzieher in Waldorfkindergärten und -Krippen anbietet.

Aktuelle Anliegen. Es gibt fortlaufende Gespräche mit dem Erziehungsministerium, aber niemand kann sagen, wie sich die rechtliche Situation der Einrichtungen weiter entwickeln wird. Es gibt auch viel zu tun, um die Qualität der Ausbildungskurse zu verbessern und um mehr Fortbildungen anzubieten.

Stefanie Allon, Waldorferzieherin und Dozentin, Gründerin des ersten Waldorfkindergartens in Israel. Mitglied im IASWECE Council.